Die vorliegende Arbeit stellt eine biographische und werkanalytische Untersuchung über Erwin Wexberg dar. Es wird versucht, Wexberg in seiner Doppelfunktion als Individualpsychologe und Neurologe in den Mittelpunkt der Forschung zu stellen. Mittels biographisch-historischer und hermeneutischer Methoden werden Lebenslauf und Werk in ihren Beziehungen zu den epochalen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen herausgearbeitet. Wexberg steht als Wissenschaftler im Schnittpunkt bedeutender Kulturtraditionen des 20ten Jahrhunderts. Als Psychosomatiker integrierte er das kausal determinierte Denken des Naturwissenschaftlers mit der hermeneutischen Sichtweise des Geisteswissenschaftlers. Er fühlte sich frei, sowohl Freud als auch Adler in bestimmten Fragen zu kritisieren, im Wesentlichen aber versuchte er, die zukunftsträchtigen Erkenntnisse beider Richtungen zu integrieren und weiter zu entwickeln. In den Jahren vor seinem Tod bemühte er sich um eine moralphilosophische Begründung des psychotherapeutischen Handelns.
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